Basketball

Trainer: Bernd Dehmel

    • 1962 Beginn des Trainings- und Wettkampfbetriebes der 1. Männermannschaft in der Bezirksliga
    • 1967 noch vor Eröffnung der neuen Sporthalle folgt die 1. Frauenmannschaft
    • 1972 2. Frauenmannschaft
    • 1986 2. Männermannschaft

Der Stamm der Mitglieder wechseln alle vier Jahre, da ausschließlich Studentinnen und Studenten in den Mannschaften spielen.

Ende der 80er Jahre nehmen mocambiquanische und kubanische Studenten ihr Studium auf und tragen mit ihrem Können und ihren Erfahrungen zum Aufschwung der Männermannschaften bei.

In den ersten Jahren haben sich besonders die Sportfreunde Incente Vasco, Abdul Ismael, Anastacio Viluculos und Cesar Buque verdient gemacht.

George Hamilton, zwar nicht Student an der PH, HSG-Mitglied, leitet heute die Kindergruppe des Vereins.

Die Sektion hat 1989 51 Mitglieder und belegt beim FDGB-Pokal des Bezirkes sowie bei Bezirksliga und Bezirksstudentenmeisterschaften von 1986 bis 1989 mit ihren Frauen- und Männermannschaften stets dritte Plätze.

Der größte sportliche Erfolg gelingt 1978 mit dem Sieg beim Pokal des Deutschen Basketballverbandes der DDR in Berlin.

Eine feste Position sind die seit 1972 regelmäßig durchgeführten Turniere mit Hradek Kralove (s.a. unter International)

 

Volleyball

Leitung: Sieglinde Tschiedel, Herbert Sobania und Volker Grochau

Die Mannschaft wird 1955 Bezirkspokalsieger unter Leitung von Frau Sieglinde Tschiedel. Im Jahr 1979 werden die Damenmannschaft Sieger im Bezirkspokal und die Herrenmannschaft Sieger im Pokal des Kreisfachausschusses.

1987 steigt die 1. Damenmannschaft in die DDR-Liga auf und spielt ab 1990/91 in der Regionalliga Ost (Sachsen/Thüringen). Im gleichen Jahr erfolgt die Auszeichnung als „Vorbildliche Sektion“ im Volleyballverband der DDR.

1988 wird die PH-Auswahl Studentenmeister der Hochschulen und Universitäten der DDR.

Seit 1986 wird im weiblichen Bereich der Nachwuchs gefördert. Bei der ersten gemeinsamen Deutschen Meisterschaft 1990 belegt die A-Jugend einen beachtlichen 9. Platz.

1989 gewinnt die 2. Mannschaft der Damen den letzmalig ausgespielten FDGB-Bezirkspokal.

Vier Damen der PH-Mannschaft und Damen von Stahl Freital bilden 1990 das Grundgerüst der neu gegründeten Volleyballabteilung des DSC 1898. Beatrice Schulz als damalige PH-Aktive ist heute dort als Nachwuchstrainerin aktiv.

1995 wird die Planung für einen Ein-Sparten-Verein Volleyball begonnen und am 1.6.1996 wird der Volleyballclub Dresden gegründet in welchem die damalige Abteilung Volleyball wechselt.

 

Schwimmen

Leitung: Gerhard Gitter und Karl Richter

Schwimmen ist seit Gründung des PI im Jahr 1953 Inhalt des Sportunterrichts. Als Übungsstätten dienen zunächst das Nordbad und das Hebbelbad mit Bahnlängen von 15 2/3 Metern. Trainiert wird von 6 bis 7 Uhr mit dem Schwerpunkt der Breitenausbildung im Rettungsschwimmen.

In Vorbereitung der zentralen Sportfeste der Pädagogischen Institute bildet sich eine Schwimmgruppe, die ab 1960 im Sachsenbad und ab 1962 in Klotzsche und auf der Marienallee trainiert und sich an offiziellen Wettkämpfen beteiligt.

Mitte der 60er Jahre kann durch das Training in der Springerhalle des damaligen SC Einheit Dresden auf der Freigerber Straße die Rettungsschwimmerausbildung auf ein höheres Niveau gebracht werden. ALs ab 1969 die Schwimmausbildung auf acht Bahnen auf der Freiberger Straße (50-Meter-Becken) durchgeführt werden kann, wird eine leistungsorientierte Schwimmgruppe gebildet, die erste Erfolge bei Wettkämpfen erziehlt. 1971 wird erstmals die Teilnahme an den DDR-Studentenmeisterschaften erreicht.

Seit Frühjahr 1983 dürfen die Studenten leider nicht mehr in der Schwimmhalle Freiberger Straße trainieren und müssen mit drei Bahnen im 25-Meter-Becken der Halle Steinstraße vorlieb nehmen. Trotzdem bestimmen sie im Studentenschwimmen des Bezirkes Dresden das Niveau, was durch die zahlreichen Bezirksmeistertitel und Plätze unter den besten sechs bei DDR-Studentenmeisterschaften belegt wird.

 

Badminton

Diese Sportart wird relativ spät in das Lehrprogramm an Hoch- und Fachschulen aufgenommen.

In unserer HSG finden sich erstmals 1966 zehn Sportfreunde, die eine Übungsgruppe Federball bilden und bis 1968 auf einem Feld in der damaligen Erweiterten Oberschule Romain Rolland ihre ersten Erfahrungen sammeln.

Mit der Übergabe der neuen PH-Sporthalle finden die Sportfreunde mit sechs Feldern optimale Bedingungen vor, können in kurzer Zeit eine Sektion Badminton gründen und eine komplette Mannschaft zum Punkspielbetrieb in der Kreisklasse stellen. Die Sektion wächst von den anfangs zehn Sportfreunden auf zeitweise 70 Mitglieder an, die in fünf Trainingsgruppen regelmäßig am Trainings- und Wettkampfbetrieb teilnehmen.

Sektionsleiter sind:

    • 1966 – 72 Gerhard Gitter
    • 1972 – 74 Uschi Becher
    • 1974 – 78 Peter Jantzsch
    • 1978 – 80 Karin Neumann
    • 1981 – 83 Frank Reuter
    • 1983 – 84 Gabi Prestel
    • 1984 – 85 Holger Roland
    • 1985 Olaf Kettner

Erfolge:

Die Mannschaft belegt in ihrer Spielklasse immer vordere Plätze und nimmt an Studentenmeisterschaften des Bezirkes Dresden und der DDR teil. Ihren größten Erfolg kann die Damenmannschaft 1982 beim Studentenpokal in Eisleben mit der Bronzemedaille nach einem dramatischen Wettkampf im letzten Damendoppel gegen die Technische Hochschule Merseburg erringen.

Studenten der Sektion betreuen auch eine Schülermannschaft der Patenschule der PH, die bei Spartakiadewettkämpfen gute Plätze erreicht.

Zur Tradition der Sektion werden seit 1972 die regelmäßigen, alle Jahre den Austragungsort wechselnden Vergleiche mit dem Partnerinstitut in Usti nad Labem.

 

Rhythmische Sportgymnastik

Donnerstags 14 Uhr – ungewöhnliche Klänge in der Sporthalle der PH. Ein älterer Herr sitzt am Klavier und spielt ein Adagio. Herr Ledig begleitet musikalisch das Baletttraining der Gymnasiastinnen.

Die bei so mancher von uns ungeliebten Übungen an der Stange waren eine der Grundlagen für die vielen sportlichen Erfolge in der Einzel- und Gruppengymnastik. Eine weitere war unsere Trainerin. Frau Potrawke – eine engagierte, qualifizierte und ideenreiche Sportlehrerin, die streng und kritisch das Training leitete. Aufgrund ihrer Erfahrungen aus dem Leistungssport sowie ihrer längjährigen Trainer- und Kampfrichtertätigkeit gab sie uns viele Anregungen und spornte uns selbst im Training zu Bestleistungen an. Außerdem verstand sie es hervorragend, auf die Probleme, Sorgen und Nöte von uns Studentinnen einzugehen.

Und dann wa da noch der tolle Teamgeist der Gymnasiastinnen untereinander. Da alle Leistungsklassen gemeinsam trainierten, konnten wir uns gegenseitig Tipps geben und voneinander lernen. Wir hatten doch alle ein Ziel: bei Wettkämpfen wollten wir erfolgreich sein und um die ersten plätze kämpfen.

Besonders die Jahre 1983 und 1990 waren sehr erfolgreich. In der Studentenliga, einer Wettkampfserie der Studentinnen der Dresdner Studienrichtungen, konnten die Mannschaften der PH merhfach den Gesamtsieg erringen. Diese Wettkämpfe bestritten Gymnasiastinnen der Erwachsenenklasse III und IV, die zum Teil erst während des Studiums mit der Gymnastik begonnen hatten.

Die Gymnasiastinnen der Erwachsenenklasse I, II, III und der Meisterklasse nahmen an den Stadt-, Bezirks- und DDR-Meisterschaften der Vereine sowie der Studenten im Einzel, mit der Gruppe und als Mannschaft teil.

Gern fuhren wir im Dezember nach Erfurt zum Theodor-Neubauer-Pokal. Das Besondere war der Austragungsort. Die Gruppen mussten ihre Übungen in der Aula der PH turnen. Diese Umgebung war für einen Wettkampf ziemlich ungewöhnlich. Auch deshalb, weil die Würfe mit den Geräten nur sehr niedrig ausgeführt werden dürften, da wertvolle Kronleuchter über der Wettkampffläche hingen.

Ein wichtiger Wettkampf war der DDR-Studentenpokal (Mannschaftswettkampf) im jährlichen Wechsel mit den DDR-Studentenmeisterschaften (Einzel und Gruppe). Hier nahm unsere Mannschaft 1985, 1987 und 1989 (in heimische Halle) den Pokal und die Goldmedaillen entgegen. Die Gruppe konnte ebenfalls mehrfach den Sieg erringen. Den größten Erfolg erkämpfte Silke Roloff mit dem dritten Platz 1986.

Besonders intensiv waren jedes Jahr die Vorbereitungen auf die Gruppenwettkämpfe im Herbst. Zum vereinsoffenen FDGB-Pokal kämpften die besten Gruppen aus den jeweiligen Bezirken um den nationalen Sieg. In den Jahren 1983 bis 1985 belegte die Gruppe vierte bis sechste Plätze. 1986 sollte dieser Wettkampf in Dresden stattfinden. Hochmotiviert trainierten wir, stellten eine neue Reifenübung nach Beethoven’s 5. Sinfonie zusammmen und hatten nur ein Ziel: wir wollten eine Medaille. In der letzten Woche vor dem Wettkampf trainierten wir täglich. Frau Potrawke hatte es sogar geschafft, dass wir einmal in die Wettkampfhalle in Prohlis zum Training konnte. Dann kam der Wettkampftag und die Anspannung und Bervosität stieg. Aber dank unserer Trainerin war unsere Gruppe auf den Tag topfit und uns gelangen wei nahezu fehlerfreie Übungen. Der Jubel kannte keine Grenzen, als feststand, dass wir eine Medaille gewonnen hatten. Die Mühe hatte sich gelohnt und wir waren grlücklich, als uns die Silbermedaillen überreicht wurden. In der Chronik der RSG an der PH war dieser Wettkampf einer der größten Erfolge und eines der schönsten sportlichen Erlebnisse für alle Beteiligten. In dieser Gruppe turnten Silke Roloff, Kristin Hasse, Sabine Probst, Antje Grübner, Carmen Uhlig, Doreen Thum und Heike Börtitz.

In den folgenden Jahren konnte die Gruppe in ähnlicher Besetzung noch zweimal den dritten Platz erkämpfen.

Die Liste weiterer Erfolge ist lang. Bei Wettkämpfen auf Stadt-, Bezirks- und DDR-Ebene wurden durch viele Gymnasiastinne der PH-Titel errungen und hervorragende Plazierungen erreicht.

Durch diese gezeigten Leistungen bekamen wir auch die Chance, an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. So sind wir 1985 gemeinsam mit Sportgymnasiastinnen der TU Dresden gegen eine bulgarische Auswahl gestartet. Zu unserem Erstaunen konnten wir mit den Übungen und der Bewertung der Bulgarinnen mithalten. Diese kamen immerhin aus dem Land der damals weltbesten Gymnasiastinnen.

Der letzte Höhepunkt der PH-Gymnasiastinnen war die Einladung zum Sportvergleich der Partnerstädte Dresden, Stuttgart und Straßburg im Juni 1991. Gemeinsam mit Leichathleten und Fußballern fuhren wir nach Straßburg, wo wir drei erlebnisreiche Tage verbrachten. Neben den ausgetragenen Wettkämpfen wurden wir zum Empfang ins Rathaus eingeladen, machten eine wunderschöne Schifffahrt und eine Stadtbesichtigung. Verständigungsprobleme zwischen den Sportlern gab es nicht. Aber Frau Potrawke akm ziemlich verzweifelt von der Kampfrichterbesprechung wieder und sagte, dass hier in Frankreich alles anders sei. Wir sollten aber so turnen wie immer und Spaß am Wettkampf haben. So starteten wir Erwachsenen gegen 10 bis 12-jährige Kinder. Für uns ungewöhnlich war, dass die Punkte für die einzelnen Übungen nicht angesagt wurden und wir damit bis zum Ende des Wettkampfes nicht wussten, wie unsere gezeigten Küren bewertet wurden. Zur Siegerehrung erhielten alle Teilnehmer ein Erinnerungsgeschenk und am Abend beim großen Sportlertreff wurden uns noch Medaillen überreicht.

Abschließend möchte ich noch eine Veranstaltung erwähnen, die für die Hochschule eine schöne Tradition darstellte. Alljährlich wurden durch den Rektor die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler sowie deren Trainerinnen und Trainer zu einer Auszeichnungsveranstaltung eingeladen. Wir empfanden es stets sehr angenehm, in diesem Rahmen Dank und Anerkennung für die sportlichen Leistungen und die hervorragende Arbeit der Trainerinnen und Trainer zu erfahren.

Ich persönlich denke sehr gern an die Jahre in der HSG PH Dresden zurück und wünsche allen ehemaligen HSG-Mitgliedern alles Gute und den im Sport Tätigen viel Erfolg mit ihren Aktiven.

 

PH-Leichtathletik 1977 bis 1997

Ich begann mit dem Herbstsemester im September 1977 meine Sportlehrertätigkeit in der Abteilung Studentensport an der Pädagogischen Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden. Beim Eingnungsgespräch mit dem Leiter dieser Abteilung, Herrn Herbert Sobania, wurden mir gleich Aufgaben in der Hochschulsportgemeinschaft der PH Dresden mit „angeboten“. So war ich für viele Jahre stellv. Vorsitzender in der HSG PHD, teilweise amt. Vorsitzender, weil der Vositzende, Herr Heinz Nestler für lange Zeit wegen Krankheit ausfiel. Aber viel wichtiger war für mich, die Verantwortung in der Sektion Leichathletik wahrzunehmen. Dort wurde praktische Arbeit geleistet und die Studentensportler für den Wettkampf trainiert.

Organisatorisch war das damals klug gelöst. Der obligatorische Studentensport war für die in der HSG tranierenden Sportler keine „Pflicht“ mehr, sie orientierten sich auf den Wettkampf- und Trainingsbetrieb. Für die „Neuen“ ging es mit einem „Selektionslauf“ bis zum Wasserwerk „Saloppe“ und zurück- 5 km – so richtig zur Sache. Wer danach wieder zum Training kam, hatte die Zeichen in der Sektion erfasst. Bei uns trainierten ca. 30 Studierende in den verschiedensten leichathletischen Disziplinen.

Ich selbst kam damals hoch motiviert an die PH, hatte ich doch fast zehn Jahre an der Kinder- und Jugendsportschule „Arthur Becker“ bzw. beim Sportclub „Einheit“ Dresden vor allem jugendliche Sprinter und Hürdenläufer erfolgreich trainiert. Mit meinen Studentensportlern, von denen einige gute Anlagen zeigten, wollte ich zu gern „Clubschreck“ spielen. Aber die Realität holte uns und vor allem mich recht schnell ein und ich stand bald wieder fest mit den Füßen auf dem Boden sportlicher Machbarkeit. Die materiellen Voraussetzungen (kein LA-Sport) dazu fehlten an der PH Dresden. So konnten nur Weitsprung, Kugelstoß, Speerwurf und Sprint alles mit Einschränkung trainiert werden. Die entsprechenden sprotlichen Talente fehlten natürlich auch.

Aber besser waren die Bedingungen zum Laufen rund um den „Bogenschützen“. Aus der Not wurde eine Tugend, denn in den kommenden Jahren etablierte sich hier das Laufzentrum für den Dresdner Studentensport. So erklang im Frühjahr 1978 am Montag, dem 20. März 16:15 Uhr, der Startschuss zum „I. Langstreckenlauf der Dresdner Hoch- und Fachschulen“. Die Strecke führte vom Bogenschützen“ am „Rosengarten“ vorbei auf dem Elbeweg bis zu „Saloppe“. Hier war nach 2,5 km der Wendepunkt für die Frauen. Für die Männer ging er weiter bis zum „Blauen Wunder“ nochmals 2,5 km und wieder zurück. Anfangs war hier der Wendepunkt noch in einer verwilderten Gartenanlage, später auf dem Körnerweg. Gleichzeitig wurde mit dem Startschuss auch ein Meilenlauf für den Volkssport über 2000 m gestartet. So war am „Bogenschützen“ immer „Trubel“ und „Bewegung“.

Die Resonanz unter den lauffreudigen Studierenden im Dresdner Raum war sehr gut, so dass in den nächsten Jahren bis zu 150 ! Teilnehmer/innen an den Start gingen. Schon die folgende Veranstaltung wurde in den „2. Langstreckenlauf der Hoch- und Fachschulen des Bezirkes Dresdner“ umbenannt. Und weil sich Start und Ziel immer am „Bogenschützen“ befanden, nannte die „Basis“ zunehmend diesen Wettkampf „Bogenschützenlauf“. Ab dem Jahre 1987 wurde die zehnte Veranstaltung so betitelt. Erst 1997 wurde mit dem 20. Lauf die „Abschiedsmelodie“ gesummt, denn mit dem Abriss der Sporthalle und dem Auflösen der PH Dresden waren die matierellen Bedingungen zur Durchführung dieser Veranstaltung nicht mehr gegeben.

Aber auch andere Laufveranstaltungen führte die HSG PHD, Sektion Leichathletik, durch. So war der legendäre „Bruno-Kühn-Gedenklauf“ vor allem eine politische Pflichtveranstaltung für jeden PH-Studierenden. Die Teilnahme war entscheidend und nicht der Sieg, so dass die Letzten wandernd durch das Ziel kamen. Die Siegerehrung wie zuvor schon die Eröffnung wurde von exportierten SED-Genossen durchgeführt, Spanienkämpfer, Generäle der NVA und als Nonplusultra Lotte Ulbricht, Ehefrau vom Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht, waren unsere eingeladenen Ehrengäste. Der Auftritt von Lotte Ulbricht hatte nicht nur einen politischen Hintergrund, sondern auch einen „privaten“. Bruno Kühn war ihr Bruder und fiel als deutscher Kommunist 1942 als Partisan in der Sowjetunion.

Bei den Seminarstaffelläufen im Innenhof der PH war mehr die lautstarke Kulisse der aus den Internatsfenstern beifallspendenden Kommilitonen das Ereignis als die sich quälenden aktiven Sportler. Auch dieser Wettkampf wurde von unserer Sektion erfolgreich organisiert und durchgeführt.

Nicht nur das „flache Land“ in unmittelbarer Umgebung der PHD und Elbe gehörte zu unserem Terrain, sondern auch die hügelige Landschaft der Dresdner Heide. Gegenüber vom „Pionierpalast“ (heute wieder Schloss Albrechtsberg) im Waldbereich war Start und Ziel unserer Frühjahrs- und Herbstcrossläufe. Die Strecke musste jährlich „freigeschnitten“ und „freigesägt“ werden, ohne Genehmigung des Försters versteht sich.

Ein weiterer Höhepunkt war die jährliche Studentenliga der Frauen und Männer. Hier kämpften die Studentensportler kleinerer Bildungseinrichtungen aus dem Dresdner Raum wie die Institute für Lehrbildung Großenhain, Nossen und Radebeul, die Hochschule für Verkehrswesen, die Ingenieurschule für Verkehrstechnik, die Offiziershochschule der Bereitschaften Dresden, die Ingenieurschule für Holztechnik, die Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie sowie unsere PH Dresden mit ihren Mannschaften um Sieg und Platz. In einer von zehn Disziplinen startete jeweils immer ein Student für seine Einrichtung und erhielt entsprechend seiner Plazierung, 4 x 100m Staffel eingeschlossen, Punkte. Hier entwickelte sich echter Mannschaftsgeist und mancher steigerte sich unter den begeisterten Anfeuerungsrufen seiner Sportfreunde zu persönlicher Bestleistung. Dasjenige Team, das die meiste Punktzahl gesammelt hatte, durfte zum DDR-Auscheid fahren. Die PH-Sportler hatten es dorthin nie geschafft. Meistens gewann immer eines der IfL’s. Wir besaßen in wenigen Disziplinen Spitzenkönner, die nur „einen Sommer tanzten“, aber dann wieder verschwanden. Uns fehlte die mannschaftliche Ausgeglichenheit, obwohl die Vorbereitung hart war. Jedes Mitglied in der Sektion musste im Jahr sechs bis acht Wettkämpfe nachweisen. Da ging es schon um den „Biss“. Hier musste immer „Druck“ gemacht werden.

Da wir an der PH Dresden keine Studentenliga im Freien selbst durchführen konntem, weil uns eine entsprechende LA-Anlage fehlte, versuchten wir gegenüber unseren Nachbareinrichtungen mit Hallenwettkämpfen ein Äquivalent zu bieten. Wir besaßen damals die schönste Sporthalle von Dresden, die 1996 leider dem Größenwahn vom Traum eines künftigen Regierungsviertels zum Opfer fiel. In unserer Sporthalle mit einer 100 m-Rundbahn wurden 30m-Sprints, Med-Ball-Stoß, Hochsprung, Dreierhop, Dauerläufe und als emotionaler Höhepunkt Staffelläufe für Frauen und Männer ausgetragen. Hier hatten unsere PH-Leichathleten endlich die Chance, erfolgreich „zurückzuschlagen“ und die Niederlagen aus der Freiluftsaison wieder auszugleichen. Eine zweite WK-Veranstaltung fand in Großenhain statt.

Aber auch das kulturelle Leben in unserer Sektion wurde nicht hinten angestellt. Bekannt und gern besucht waren die Weihnachtsfeiern im Dezember und zum Studienjahresabschluss die Sommerfete im Juni eines jeden Jahres in der „011“. In dieser „Nullelf“ ging immer die Post ab.

Als „Sahnehäubchen“ in der Sektionsgeschichte sind unsere spektakulären Winterlager zu werten. Angefangen hat alles in einem Sommerbungalow, dem so genannten „kleines Haus am Wald“, mit Morgentoilette im Schnee bei Oberhof. In den nächsten Jahren wurde die Quartiersuche zunehmend professioneller und unsere Leichathleten hatten in einem wunderschönen Pionierheim, nach der Wende als katholisches Kinderheim weiter geführt, ihr ständiges Quartier. Die Sauna am „Panorama“ als „Statusversorgung“ der PH-Leichathleten wurde immer mit einem „Marx“ (100,00 M der DDR) bezahlt. So nobel waren wir damals schon. Berüchtigt und hart war aber auch jedes Mal die Skiausbildung am Hang (mit Läufern!) wie in der Loipe, um für den abschließenden Langlauf, 10 km für die Frauen und 15 km für die Männer, fit zu sein. Und am schlimmsten waren die psychologischen „Grabenkämpfe“ untereinander vor dem eigentlichen Wettkampf, wo dieser oder jener von der Truppe auf den abschließenden sportlichen Höhepunkt „eingestimmt“ wurde. Abschluss, Sieferehrung, Fete und, und, und… gehörten selbstverständlich mit dazu.

Nach meiner Übernahme als Sportlehrer durch das Universitätssportzentrum der TU Dresden am 01.10.1992 und der offiziellen Auflösung der SPorthalle am 17. Juni 1996, vom Liegenschaftsamt Dresden beauftragt und von mir durchgeführt, war auch meine Arbeit in der Sektion Leichathletik der HSG PH Dresden, nach der Wende in DSV 1953 e.V. umbenannte, beendet.

Ich wünsche der traditionsreichen Sektion wie dem Verein für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.